PRESSEAUSSENDUNG

COVID-19 - RISIKO FÜR ARMUTSBETROFFENE

Die Armutskonferenz fordert einen sozialen und ökonomischen Schutzschirm, welcher unbürokratische Hilfe für bereits von Armut Betroffene und (künftig) gefährdete Menschen einschließt.

Die gegenwärtige Pandemie bringt vielerorts Solidarität und Nachbarschaftlichkeit zurück in unseren Alltag. Der Anstieg an freiwilligen Helfer*innen während der Krise ist beeindruckend, aber auch ohne Trägerorganisationen wird zivilgesellschaftliches Engagement sichtbar: Der Einkauf für die Nachbarin oder der Trost, den schon ein kurzes Telefonat spenden kann – trotz Sicherheitsabstand werden Werte wie Menschlichkeit und Solidarität neu belebt.

„Die Hilfsbereitschaft der Salzburger*innen ist überwältigend, dennoch sollten sozialpolitische Fragen nicht durch privates Engagement getragen werden. Nachbarschaftshilfen sind ein Teil der Unterstützung, das Fundament muss jedoch die Sozialpolitik garantieren.“, so Bayer, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz.

Im Zuge der wirtschaftlichen Situation werden viele Menschen gewissermaßen über Nacht mit Existenzängsten konfrontiert. Diese neue Art der Armutsgefährdung sollte nicht unterschätzt werden, denn prekäre Lebensbedingungen finden sich nicht selten auch unter Kulturschaffenden, bei Ich-AGs, chronisch Kranken und Familien. Um einen Anstieg der armutsgefährdeten Menschen in Österreich zu vermeiden, braucht es statt vielen, intransparenten Einzellösungen eine flächendeckende politische Maßnahme. Die Armutskonferenz fordert daher einen sozialen und ökonomischen Schutzschirm, welcher unbürokratische und schnelle Hilfe für bereits von Armut Betroffene und (künftig) gefährdete Menschen einschließt.

Eine sehr erfreuliche Maßnahme der Salzburger Landespolitik ist der geplante Antrag zur Verschiebung des Inkrafttretens des neuen Sozialunterstützungsgesetzes (SUG). Tritt das Gesetz erst im Januar 2021 in Kraft, besteht die Chance, dieses mit ausreichend Vorbereitungszeit und im Dialog mit sozialen Organisationen zu überarbeiten, um es an die gegenwärtigen wirtschaftlichen Problemstellungen anzupassen.

Zusammengefasst braucht es jetzt Handlungsperspektiven: Die eine dient dem gesundheitlichen Schutz von einkommensarmen und sozial benachteiligten Personengruppen. Die andere muss die Verringerung negativer Auswirkungen der Krise auf das untere Einkommensdrittel im Blick haben. Wie die Kosten der Krise verteilt werden, entscheidet über mehr oder weniger Armut in den nächsten Jahren.

„Unser Sozialsystem muss auf die Zeit nach Covid-19 mit demselben politischen Engagement unterstützt werden wie gegenwärtig unser Gesundheitssystem.“, appelliert die Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz an Gesundheitsminister Rudolf Anschober. 

Wer selbst Unterstützung benötigt oder sich gerne engagieren möchte, der/die findet auf der Homepage der Salzburger Armutskonferenz eine Übersicht der Hilfsmöglichkeiten und Angebote unter Salzburger Armutskonferenz/COVID-19

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