30.04.2022

PRESSEKONFERENZ ZUM TAG DER ARBEITSLOSIGKEIT

Zum Tag der Arbeitslosigkeit hat sich eine breite Kooperation von unterschiedlichen Initiativen, bundesweit aber auch regional ergeben, die auf die unterschiedlichen Facetten der Arbeitslosigkeit hinweisen werden. In Salzburg treten arbeit plus Salzburg, Armutskonferenz Salzburg, AK Salzburg, ÖGB Salzburg, HAI - Halleiner Arbeitsinitiative, TAO (Soziale Arbeit gGmbH) und Neustart gemeinsam für arbeitssuchende Menschen ein.

Am Tag der Arbeitslosigkeit möchten wir trotzdem darauf hinweisen, dass sich rund 40% aller von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen seit mehr als einem Jahr in dieser prekären Situation befinden, immer mehr Personen schon seit mehreren Jahren! Diese Menschen brauchen zunächst eine armutsfeste Absicherung, so arbeit plus. Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich zwar entspannt – die strukturellen Probleme, die Menschen zu Langzeiterwerbsarbeitslosen machen, sind allerdings noch lange nicht gelöst. Diese Menschen dürfen in der arbeitsmarktpolitischen Debatte nicht vergessen werden. Es besteht die Gefahr von Folgeproblemen und ihr Potenzial steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. arbeit plus hat daher einen 15 Punkte für eine erfolgreiche Arbeitsmarktreform ausgearbeitet: >> 15 Punte für erfolgreiche Arbeitsmarktreform


Reform der Arbeitslosenversicherung muss Risiken von Arbeitslosigkeit reduzieren, so die Arbeiterkammer Salzburg. Eine Erneuerung der Arbeitslosenversicherung ist notwendig, allerdings sind Verschärfungen und Verschlechterungen nicht geeignet, um dem Problem der Arbeitslosigkeit in einer sich verändernden Arbeitswelt zu begegnen. Vielmehr braucht es neue Lösungsansätze, die Arbeitsuchende besser beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützen. >> Position der AK-Salzburg


Arbeitsmarktpolitik muss die individuellen und strukturellen Vermittlungshindernisse berücksichtigen und Maßnahmen fördern, die diese zu beseitigen vermögen, fordert Neustart. Schon während des Strafvollzugs ist ein Angebot an Beschäftigungsformen, die den Erfordernissen des Arbeitsmarktes entsprechen von großer Wichtigkeit. Die Insassen sind verpflichtet und eine große Zahl auch Willens einer Arbeit im Rahmen des Vollzugs nachzugehen, es fehlt jedoch an ausreichenden Möglichkeiten. Die Beseitigung vom Vermittlungshindernissen abzubauen muss bereits während der Haft beginnen. Insbesondere die Vermittlung von Grundkenntnissen im Umgang mit digitalen Medien, die mittlerweile Voraussetzung für die Arbeitssuche sind, wäre ein guter Ansatz um die Arbeitsuche zu erleichtern. >> Mehr über Neustart


TAO ist ein sozialökonomischer Betrieb und unterstützt langzeitarbeitslose Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt in Salzburg Stadt und Tennengau. Sozialökonomische Betriebe bieten ein befristetes Dienstverhältnis für langzeitarbeitslose Menschen – die Zuweisung erfolgt über das AMS. Besondres ist die Kombination aus Arbeit und Beratung: neben dem Dienstverhältnis - 25h/Wo bis zu 37h/Wo – werden eine individuelle Beratung und Fortbildungs-Seminare während der Dienstzeit angeboten. >> Mehr über TAO


Arbeitslosigkeit darf keine Armutsfalle sein, fordert die Salzburger Armutskonferenz: Wir haben als Gesellschaft gegenwärtig mit vielfältigen Krisen zu umzugehen: Zusätzlich zur Gesundheitskrise und den daraus entstandenen wirtschaftlichen Folgen machen es die Preissteigerungen in Bereichen des alltäglichen Lebens für viele Menschen zunehmend schwieriger, ihre Lebenshaltungskosten zu tragen. Wieder hat die Krise einen Lupeneffekt für bereits lange bestehende Probleme: Die Schlechterstellung von Geringverdiener:innen, Diskrimierung und Ausgrenzung aufgrund von Alter, Herkunft oder sozialem Status aber auch das Fehlen von einer flächendeckenden Kinderbetreuung verstärken das Risiko, in Armut abzurutschen. Genau hier muss die Reform der Arbeitslosenversicherung ansetzen und Lösungen erarbeiten.


Gemeinsame Forderungen:

  • Niederschwellige Angebote für Menschen, die lange Zeit nicht arbeiten konnten.
  • Keine Kürzung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe - weder in Höhe noch in Dauer.
  • Investitionen in die Arbeitsmarktpolitik
  • Generelle Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich für untere & mittlere Einkommen.
  • Ausbau der Kinderbetreuung
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